Welche Behandlungen haben uns geholfen, mit den Schmerzen besser umzugehen?
Jemand, der oder die in diesem Workshop war, schickte uns aber auch einen ausführlichen Tagungsbericht, in dem Sie noch mehr Eindrücke aus diesem Workshop bekommen können.
Der Workshop wurde von den Nickis von Lichtstrahlen Oldenburg e.V. geleitet. Diesen Text haben wir zu Beginn des Workshops bei unser Tagung 2018 an jede.n Teilnehmer.in verteilt.
1990 sind wir zu einem Krankengymnasten bei uns in der Nähe gegangen, er wusste Bescheid über unser Viele-Sein, denn unser Mann hatte es ihm erzählt und dadurch ist er auch sehr vorsichtig mit uns umgegangen. Zuerst hatte er versucht, dass wir einfach lernen, den Körper etwas zu entspannen, ohne das er uns großartig angefasst hatte. Dies ging einige Male so, dass er nur seine Hände über unsere Füße gehalten hatte und wir merkten Erstaunliches. Die Beine zitterten und es war so, als ob er die Schmerzen aus unserem Körper holte. Dies konnte er aber nicht lange machen, weil es ihn total anstrengte, diese Energiearbeit bei uns.
Im Jahr 1991 gingen wir zur Schmerzambulanz. Dort stellte man dann die Diagnose ,,Fibromyalgie“. Außerdem chronische Schmerzen in der Halswirbelsäule und schwere Verspannungen wegen sexualisierter/ritualisierter Gewalt in unserer Kindheit. Von dem Zeitpunkt an bekamen wir regelmäßig Krankengymnastik zwei Mal die Woche verordnet. So nach und nach lernten wir, dass uns unser Krankengymnast (Stefan) anfassen konnte. So massierte er uns erstmal vorsichtig, damit wir unseren Körper etwas mehr entspannen konnten. Wenn wir Kopfschmerzen hatten, versuchte er immer wieder, die Schmerzen zu minimieren, was ihm ganz oft gelang. Im Laufe der Zeit vertrauten wir ihm und es ging wesentlich besser mit den Bewegungen.
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Methoden mit uns ausprobiert. Osteopathie war eine gute Behandlung, weil der ganze Körper behandelt wurde und wir merkten, wie sich der Körper entspannte. Manchmal waren wir nach der Behandlung fit und hätten Bäume ausreißen können, oder aber wir waren völlig am Ende und hätten im Stehen schlafen können.
Dann hatten wir auch Cranio Sacrale Therapie ausprobiert, da wurden durch leichtes Drücken in den einzelnen Muskeln die Verspannungen gelöst. Das empfanden wir als schmerzhaft, aber auch danach ging es uns wesentlich besser. Auch die Periostbehandlung im Wasser (das ist eine Reflexzonenbehandlung), ist bis heute für uns eine angenehme Behandlung. Wir können dies aber nur von Stefan machen lassen, weil wir ihm sehr vertrauen. Im warmen Wasser bewegt er uns und lockert die Verspannungen am ganzen Körper. Es ist keine einfach Behandlungsform, da man sich wirklich fallen lassen muss und sehr viel Vertrauen aufbauen muss, um sich so behandeln zulassen. Aber durch das Wasser wird die Muskulatur wesentlich lockerer. Heute ist es so, dass wir uns ab und zu diese Periostbehandlung im Wasser gönnen.
Ansonsten gehen wir selbstständig zweimal in der Woche bei unserem Krankengymnasten in den Bewegungsraum, wo wir an den Geräten trainieren. Dann haben wir einmal in der Woche Colonbehandlung, das ist eine Behandlung für den Bauch / Darmbereich. Da wir eine schwere OP am Darm hatten, erhalten wir diese Behandlung auch auf Rezept. Es hält den Darm in Bewegung. Dies lassen wir von einer Frau machen.
Dann haben wir noch einmal in der Woche Krankengymnsatik. Dies wird von einem Mann gemacht, zu dem wir mittlerweile auch Vertrauen haben. Er macht das, was gerade anliegt, wie z.B. unsere Schultern behandeln. Ganz oft macht er eine Fussreflexbehandlung, weil das auch im kompletten Körper wirkt.
Diese beiden Behandlungen machen wir nun seit vielen Jahren. Und wir sind froh, dass wir Menschen gefunden haben, die uns so sehr helfen, die körperlichen Beschwerden so halbwegs in den Griff zu bekommen. Denn wir nehmen keine regelmäßigen Medikamente mehr gegen die Schmerzen. Und darauf sind wir sehr stolz, es soweit hinbekommen zu haben.
Wichtig an dieser Stelle ist, dass diese Rezepte nur von unserer Schmerzambulanz ausgestellt werden. Viele Jahre haben sie das ohne weiteres ausgestellt. Heute stellen wir einmal im Jahr einen Antrag für diese Behandlung und bisher wurde es auch immer übernommen. Wir hoffen sehr, dass es weiterhin so bleibt.
Nickis April 2018