22.12.2001 Neue Westfälische
Gütersloh. Die Beratungsstelle „Wendepunkt” kann nicht ausschließen, dass im Kreis Gütersloh Kinder rituell missbraucht werden. Die Aussage in dem Bericht ,,Satanisten: Weitere Opfer melden sich” (NW vom 15/16. Dezember), die Beratungsstelle bestreite dies, treffe nicht zu, heißt es in einer Stellungsnahme.” Wer im Bereich sozialer Arbeit und psychosozialer Beratung zum Thema ,Missbrauch` arbeitet, weiß, wie viele Facetten diese Problematik aufweist und aufweisen kann, weiß auch, dass „Satanismus” ein möglicher Kontext von Gewalt gegen Kinder sein kann”, so die Unterzeichner Gabriele Dankert-Dolata, Siegfried Gebert und Elisabeth Meyer. „In unserer Arbeit im Kreis Gütersloh haben wir bislang jedoch keine Hinweise darauf erfahren.” Gleichzeitig habe die Anlaufstelle nicht den Anspruch, über alle Gewalttaten gegen Kinder Bescheid zu wissen. „Wir gehen davon aus, dass eine erhebliche Zahl von Missbrauchsopfern nicht eine Beratungsstelle aufsuchen, aus Angst vor Veröffentlichung ihrer Erfahrungen, und aus Angst, die mit einer Veröffentlichung möglicherweise verbundenen Folgen nicht kontrollieren zu können.” Die Unterzeichner rieten mit Aussagen sehr achtsam und vorsichtig umzugehen, die vermeintlich sicheres Wissen oder sichere Einschätzungen enthielten. Es gehe ihnen vor allem um die Wahrung einer tiefgründig respektvollen Haltung gegenüber Betroffenen.